So erkennst du hilfreiche und verlässliche medizinische Texte
12 Merkmale, die dir dabei helfen
Medizinische Informationen müssen unbedingt verständlich und fundiert sein. Nur dann ergibt sich die Win-Win-Situation, die im Content Marketing angestrebt wird: Patient:innen finden die gesuchte Hilfestellung und Unternehmen profitieren vom Vertrauen und größerer Reichweite.
Die Anforderungen an Artikel, die sich um Gesundheit und Medizin drehen, sind besonders anspruchsvoll. Das ist wichtig, denn jede Fehlinformationen kann gesundheitliche Schäden verursachen. Texter:innen müssen sich deswegen mit der Qualitätssicherung der eigenen Texte auseinandersetzen und die eigene Methode definieren.
Für Texter:innen ist der Leitfaden „Gute Praxis Gesundheitsinformation“ des deutschen Netzwerks für evidenzbasierte Medizin eine gute Orientierungshilfe. Und auch Auftraggeber:innen sollten ihn kennen. Er hilft dabei, die Qualität eines medizinischen Artikels und somit auch den Nutzen für die Zielgruppe besser zu bewerten.
Kann Content Marketing verlässliche Gesundheitstexte hervorbringen?
Übrigens: Die „Gute Praxis Gesundheitsinformationen“ legt die Ansprüche an verlässliche Medizintexte sehr hoch aus:
„Abzugrenzen von Gesundheitsinformationen ist offene oder verdeckte Werbung. Informationen (gleich welchen Formats) zu Produkten oder Leistungen, die direkt oder indirekt (zum Beispiel durch das Umfeld, in dem sie veröffentlicht sind) der Vermarktung dienen, können die Anforderungen der Guten Praxis Gesundheitsinformation nicht erfüllen“
Nach dieser Definition wäre es nicht möglich, im Content Marketing einen Nutzen für Leser:innen durch fundierte Informationen zu erzeugen. Das sollte allerdings niemanden in diesem Bereich davon abhalten, dennoch in Bezug auf die Qualitätskriterien die gleichen Ansprüche an medizinische Texte anzulegen. Wichtiger ist es meiner Meinung nach, Quellen unabhängig zu sichten und zu nutzen.
12 Merkmale verlässlicher Gesundheitsinformationen
Das EbM empfiehlt eine wissenschaftliche Herangehensweise und wünscht sich ein Methodenpapier, in dem die allgemeine Vorgehensweise beschrieben wird.
Für die 12 wichtigsten genannten Qualitätsmerkmale halte ich persönlich die folgenden:
- 1. Die Informationen sind aktuell.
- 2. Sie sind für die Zielgruppe verständlich aufbereitet und möglichst barrierefrei. Kompromisse zwischen inhaltlicher Korrektheit, Aktualität, Vollständigkeit und Umfang sowie Gestaltung und barrierefrei sind notwendig.
- 3. Die Quellen wurden systematisch erschlossen.
- 4. Die Ergebnisse werden unverzerrt dargestellt.
- 5. Unsicherheiten werden thematisiert und sprachlich gekennzeichnet.
- 6. Keine Empfehlungen oder klare Trennung von Darstellung von Studien und abgeleiteten Empfehlungen.
- 7. Verfasser:innen und Herausgeber:innen der Gesundheitsinformationen werden genannt und die Finanzierung offengelegt.
- 8. Es sollte deutlich werden, dass durch Studien keine sichere Vorhersage über Behandlungserfolg oder Nebenwirkungen für eine:n einzelne:n Patient:in ermöglichen.
- 9. Bei Nutzen und Schaden wird eine einheitliche Bezugsgröße gewählt, wobei ein Basisrisiko den Ausgangspunkt darstellt.
- 10. Die Informationen werden angemessen geframt und in neutraler, realistischer Sprache vermittelt. Die Informationen werden weder verharmlosend noch beunruhigend aufbereitet.
- 11. Bewertungen und Empfehlungen sollten klar abgegrenzt sein und Nutzer:innen die Möglichkeit geben, anhand ihrer individuellen Abwägung Entscheidungen zu treffen.
- 12. Interessenskonflikte sollten vermieden werden. Existieren sie dennoch, müssen sie eindeutig formuliert und sichtbar sein und sollten durch das hinzuziehen neutraler Expert:innen verringert werden.
So einleuchtend die gewünschten Qualitätskriterien auch sind: In der Praxis setzen sie die wenigsten Online-Portale um. Oft fehlt es an allen Ecken und Enden an Geld und somit auch an der Zeit, die Quellen ausreichend zu sichten. Da ist es wenig überraschend, dass die meisten Online-Medizin-Texte die Kriterien nicht erfüllen.
Dennoch gibt es natürlich einen Unterschied zwischen fundierter Recherche und möglichst objektiver Aufbereitung und tendenziösen Texten ohne wissenschaftliche Absicherung.
Oft ergibt sich zudem das folgende Problem: Es gibt Expert:innen, die einen sehr guten Überblick über die aktuelle Studienlage haben, die jedoch nicht unbedingt zielgruppengerecht formulieren können.
Die optimale Vorgehensweise ist nach meiner Erfahrung, zuerst Expert:innen einen kurzen Überblick über den aktuellen Forschungsstand erstellen zu lassen, diesen an Texter:innen zu übergeben und den so entstandenen Text noch einmal überprüfen zu lassen. Auf diese Weise lässt sich das Expert:innenwissen effizient und geldsparend nutzen.
Du willst hochwertige Texte aus dem Gesundheitsbereich?
Dann vereinbare einen Termin für eine unverbindliche und kostenfreie Erstberatung oder schicke mir dein Briefing.